Freitag, 25. Juli 2008

Zettels Trauma

Nach Georg Francks „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ scheint im Reiche Burda nun „Lenken mit Luhmann“ angesagt zu sein. Jedenfalls schreibt die Doppel-Salm im neuen „Cicero“ zwei Seiten darüber, wie Niklas Luhmanns Zettelkasten-Soziologie dem moralisierenden Jürgen Habermas überlegen sei: „Als ich später 9Live gründete, habe ich mich des Öfteren an diesen Streit“ (zwischen Habermas und Luhmann) „erinnert: Nichts ist leichter, als dem Gegenüber mit Moral zu kommen. Wer sich auf Moral bezieht, hat schon gewonnen, bevor die Auseinandersetzung überhaupt begonnen hat.
Dass das, was man nicht darf, dennoch zur sozialen Wirklichkeit dazugehört, dass man das Missverständnis, den Streit nicht einfach aus der Theorie aussperren kann, nur weil einem 'Friede, Freude, Eierkuchen' lieber ist – Luhmann hat versucht, sein Gegenüber davon zu überzeugen.“

Jedenfalls brauchen Christiane zu Salms Kollegen wohl nicht mehr zu befürchten, daß sie ihnen über ihr Cross-Ressort allzusehr hineinregiert, oder? Denn: „Systemtheorie kann im Managementalltag also eine große Portion Gelassenheit vermitteln. Erst wenn man akzeptiert, dass man nicht in den Kopf eines anderen hineinschauen kann, dass man sich damit begnügen muss, von außen anzuregen, um es dann laufen zu lassen, läuft es auch.“ (via Turi)

1 Kommentar:

Patrick hat gesagt…

Und so funktinierte er, der Zettelkasten